Ein Betrieb mit rund 50 Mitarbeitenden will seine bisherigen Aktivitäten im Bereich der betrieblichen Gesundheit vertiefen.
Wir von bab haben die Einrichtung dabei begleitet, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Fachkräfte zu stärken und krankheitsbedingte Personalausfälle in Zukunft zu reduzieren.
Obwohl die Einrichtung im branchenübergreifenden Vergleich gut abschnitt, haben wir von der bab im Rahmen einer Mitarbeiter*innen-Befragung Potenzial zur Optimierung der Arbeitsbedingungen und Steigerung der Arbeitsfähigkeit identifiziert. Konkret wurden etwa Sprechstunden für persönliche Anliegen der Mitarbeiter*innnen, Klient*innen und deren Angehörige eingerichtet. Für ein Führungsteam wurde ein neues, praktikables Besprechungsformat entwickelt. Dem Pflegepersonal wurden zusätzliche Fortbildungen angeboten und die Ausstattung mit Arbeitsmitteln erweitert.
Mit dem Ziel, erkrankte Mitarbeitende bestmöglich zu integrieren, wurde zudem ein „Betriebliches Eingliederungsmanagement“ aufgebaut und eine Eingliederungsbeauftragte geschult. Betroffene werden ab einer bestimmten Krankenstandsdauer unverbindlich zu einem vertraulichen Gespräch mit der Eingliederungsbeauftragten eingeladen. Ziel dieses Gesprächs ist, zu klären, ob in der Phase der Regeneration betriebliche Unterstützung sinnvoll erscheint und erwünscht ist. Darüber hinaus können sich alle Unternehmenszugehörigen jederzeit eigeninitiativ an die Eingliederungsbeauftragte wenden.
„Bald wurde der positive Effekt einer Enttabuisierung von Krankheit im Betrieb sichtbar“, erzählt der bab Berater Christoph Divis. „Ein erster Eingliederungsfall ermutigte nach und nach weitere Mitarbeiter*innen, die Eingliederungsbeauftragte zu kontaktieren. Der Betrieb kann damit zukünftig bereits in frühen Stadien gesundheitlicher Beeinträchtigungen gemeinsam mit betroffenen Mitarbeiter*innen passende Lösungen finden und krankheitsbedingte Personalausfälle reduzieren.“
Viele Probleme können dadurch, dass die Eingliederungsbeauftragte frühzeitig kontaktiert wird, abgewehrt werden. Zudem wurden bisher noch immer sehr gute und umfassende Lösungen zur individuellen Unterstützung der Rückkehr gefunden.
Mehrere Führungskräfte der ersten und zweiten Leitungsebene waren Mitglieder der betriebsinternen Projektsteuergruppe. Dies garantierte, dass das Projekt gut „getragen“ wurde und erleichterte die Umsetzung der geplanten Maßnahmen.
Das Integrationsteam setzt sich aus der Eingliederungsbeauftragten, der Bereichsleitung und der Direktion zusammen und sucht, jeweils fallbezogen, nach für alle Beteiligten passenden Lösungen. In einem ersten Eingliederungsfall wurde für einen Mitarbeiter nach zwei Operationen und längerem Krankenstand die Aufgabenverteilung im betroffenen Team umgestaltet. Der Mitarbeiter wurde auf diese Weise seinem Gesundheitszustand entsprechend entlastet und davor bereits bestehende Spannungen im Team konnten abgebaut werden.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Betrieblichen Eingliederungsmanagements war auch die passende und ausreichende Information der Mitarbeiter*innen. Unter anderem wurde ein Flyer entwickelt, der das Service und die Eingliederungsbeauftragte persönlich vorstellte.