Die zentralen Fragen des Forschungsprojekts betrafen den gegenwärtigen digitalen Wandel in der Arbeitswelt und inwiefern dieser Möglichkeiten eröffnet, dem starken Einfluss von Geschlechterstereotypen auf Entscheidungen über die Ausbildungs- und Berufswahl entgegenzuwirken bzw. diese aufzulösen.
Um dazu Erkenntnisse zu gewinnen, wurden unter aktivem Einbezug von jungen Ausbildungs- und Berufseinsteiger*innen, Unternehmen sowie arbeitsmarktpolitischen Akteur*innen unterschiedliche empirische Feldforschungen in urban, ländlich und industriell geprägten Regionen im Raum Wien und Niederösterreich realisiert.
Ziel des Projektes war es, herauszufinden, ob und wie Digitalisierung zum Abbau von Geschlechter-Stereotypen in Ausbildung und Beruf beitragen kann.
Zentralen Fragestellungen dazu:
DigiGuide
Unternehmen kommen in der Beratung laufend auf uns mit Fragestellungen zu. Wir haben eine praktische Hilfestellung – speziell für Klein- und Mittelbetriebe – gestaltet – den DigiGuide. Bestehend aus DigiSkills und DigiTips unterstützt der DigiGuide insbesondere bei der Formulierung von Stellenausschreibungen und Anforderungsprofilen.
Der DigiGuide ist hilfreich, wenn Sie als Unternehmen folgende Fragen stellen
DigiSkills legt den Fokus auf die Kompetenzen. Aufgrund der Digitalisierung verändern sich in (fast) allen Bereichen und Branchen die Anforderungen an die Mitarbeiter*innen. DigiSkills bietet Hilfe bei der Formulierung von Kompetenzen für Stellenausschreibungen. Beim Wording wurde darauf geachtet, dass es Frauen wie Männer gleichermaßen anspricht.
Die Stellenanzeige hat einen großen Stellenwert bei der Suche nach passenden Mitarbeiter*innen. Sie ist der erste Kontakt zwischen Betrieb und Bewerber*innen. DigiTips bietet eine Vielzahl an praktischen Hinweisen für die Gestaltung von Stellenanzeigen.
Forschungsergebnisse
Über unterschiedliche Untersuchungsfelder hinweg zeigte sich eine Gemeinsamkeit: tradierte Geschlechterstereotype und -rollen sind auch im Kontext einer durch zunehmende Digitalisierung geprägten Arbeitswelt wirkmächtig. Insgesamt gibt es wenige Anzeichen dafür, dass die zunehmende Digitalisierung für sich genommen tradierte Geschlechterrollen in der Arbeitswelt verändern könnte. Notwendig wäre dafür neben anderem eine auf unterschiedlichen Ebenen ansetzende Reflexion über die Zuschreibung von Technik und IT als „männlich“ und Sozialer Medien und sozialer Kompetenzen als „weiblich“, um einen Abbau von Geschlechtszuschreibungen von Interessen, Kompetenzen und Berufen zu finden.
Auftraggeber
Das Forschungsprojekt „DigiTyps“ wurde von der Europäischen Kommission finanziert und im Rahmen nationaler Kofinanzierung vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, dem Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff), dem Frauenservice der Stadt Wien (MA57), der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), der Arbeiterkammer Niederösterreich (AK NÖ) sowie dem Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) unterstützt.
Partner
Arbeitsmarktservice Österreich
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Wiener Arbeitnehmer*innen-Förderungsfonds
Frauenservice der Stadt Wien (MA 57)
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich
Projektteam
IHS (Institut für Höhere Studien)
bab Unternehmensberatung GmbH
Netzwerk Österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Laufzeit
01.01.2021 – 31.12.2022