Die dynamische Wirtschaftsentwicklung der 90-er Jahre brachte auch für kleine und mittlere Unternehmen neue Herausforderungen in der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen. Know-how und Qualifizierung der Mitarbeiter*innen mussten den sich rasch ändernden Marktbedingungen und Qualitätsanforderungen der Kund*innen angepasst werden.
Um auch Klein- und Mittelunternehmen in der Steiermark die Möglichkeit zu bieten ihre Mitarbeiter*innen bedarfsgerecht weiterzubilden, förderte das AMS Steiermark mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds die Umsetzung der Qualifizierungsberatung für Betriebe in der Steiermark von 2001 bis 2002.
In der Folgebeauftragung von 2002 bis 2004 wurden zusätzlich auch die Qualifizierungsverbundberatung sowie die Szenario-Beratung ins Angebot aufgenommen. Erfahrene Qualifizierungsberater*innen und Expert*innen kontaktierten innovative Unternehmen, die offen für neue Instrumente zur Implementierung strukturierter Qualifizierungserhebung und -planung, waren.
Unternehmen müssen immer mehr den Spagat zwischen Höherqualifizierung ihrer Mitarbeiter*innen und dem Alltagsgeschäft meistern. Qualifizierung ist gefordert, gleichzeitig muss die Produktion, der Verkauf und dergleichen aufrecht bleiben.
Dieser Anforderung entsprechend wurde zusätzlich zur Qualifizierungsberatung, die Beratung im Rahmen der JobRotation angeboten. Diese ermöglichte die Vertretung des/der auf Qualifizierung befindlichen Mitarbeiters/in durch (vor-)qualifizierte arbeitslose Personen.
Gemeinsame Entwicklung individueller Personalentwicklungskonzepte und maßgeschneiderte Bildungspläne sowie Erstellung eines Überblickes von bedarfsgerechten Weiterbildungsangeboten für die Unternehmen.
Im Rahmen der JobRotation wurden Anforderungsprofile erarbeitet sowie Unterstützung bei der Suche der Vertretung – in Abstimmung mit dem AMS – geleistet.
Beim Aufbau der Qualifizierungsverbünde wurden Unternehmen bei der Vernetzung sowie der Qualifizierungsbedarfserhebung und Erstellung des gemeinsamen Qualifizierungsprogramms unterstützt.
Insgesamt wurden in der Steiermark von 2001 bis 2004 über 2.500 Betriebe beraten. Von insgesamt 158 verbundinteressierten Unternehmen, konnten mit 71 Betrieben 8 Qualifizierungsverbünde aufgebaut werden.
Neben diesem erfolgreichen Beratungsergebnis konnte weiters ein Neuorientierung der Weiterbildungspraxis von den Klein -und Mittelunternehmen, weg vom schulungs- bzw. angebotsorientierten Denken hin zu einer bedarfs- bzw. nachfrageorientierten Weiterbildungsphilosophie, beobachtet werden. Für viele Unternehmen wurde die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen zu einem Teil der permanenten Weiterentwicklung.
Auftraggeber
Arbeitsmarktservice Steiermark
Laufzeit
2001 – 2004