Seit 1997 wurden mehr als 70 Lehrberufe angepasst bzw. neu geschaffen. Diese Informationsflut war nicht nur für Unternehmer*innen schwer überschaubar sondern auch für Jugendliche. Wir setzten am Übergang Schule – Wirtschaft an und führten Unternehmen und Jugendliche zusammen.
Die schulische Situation in Graz konnte im Vergleich zur übrigen Steiermark im Jahr 2003 als atypisch bezeichnet werden, was sich für die Vermittlung von Schüler*innen als zusätzliche Hürde erwies.
In der Steiermark war das Verhältnis von Hauptschulen zu AHS 70:30. Betrachtete man Graz alleine, so betrug das Verhältnis 30:70. Es war anzunehmen, dass sich unter den 30 % Schüler*innen mehr Jugendliche befanden, die weniger qualifiziert waren, als im Durchschnitt in der restlichen Steiermark.
Bei Unternehmer*innen war zu beobachten, dass sie Schüler*innen aus Graz-Umgebung bevorzugt einstellten. Weitere Gründe für die schwierige Situation war Schultourismus, ein hoher Anteil an Migranten und Migrantinnen, vorhandene Lerndefizite und unklare Berufsvorstellungen.
Das Projekt setzte am Übergang Schule – Wirtschaft an und führte Unternehmen und Jugendliche zusammen.
Die laufende Vernetzung mit und zwischen den relevanten Akteur*innen, wie Stadt Graz, AMS Graz, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Land Steiermark, Unternehmen, Schulen und Eltern war ebenfalls ein wesentlicher Teil des Projekterfolgs.
In der Beratung zeigte sich, dass neben der Erstellung von Anforderungsprofilen zur Besetzung von offenen Lehrstellen vor allem die Beratung über Förderungen für den Lehrlingsbereich auf großes Interesse bei den Unternehmen stieß. Insgesamt konnten wir einen Bedarf von 96 Lehrstellen aufdecken.
Mit unterschiedlichen Maßnahmen wurde ein guter Informationsaustausch und Kontakt zwischen Schüler*innen und Lehrlingsausbilder*innen bzw. Unternehmen hergestellt.
Auftraggeber
Stadt Graz, Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung
Laufzeit
2003 – 2004